Tierschutzverein hoffen, retten, lieben e. V.

Tierauswahl

Welches Tier passt zu mir?


Welches Tier und ob überhaupt ein Tier zu Ihnen passt hängt von vielen Faktoren ab:

- Zeit
- Geduld
- Erfahrung, Kompetenz, Fähigkeiten
- finanzielle Möglichkeiten
- Räumlichkeiten
- etc.

z. B. können sich 2 Wohnungskatzen in einer ausreichend großen Wohnung tagsüber auch gut alleine beschäftigen, währen Frauchen oder Herrchen auf der Arbeit sind.

Einen Hund, und schon gar keinen Welpen, sollte man jedoch nicht jeden Tag 6 oder mehr Stunden alleine lassen, das könnte bei dem Tier Verhaltensprobleme auslösen.
Wer ist auch schon gerne so lange alleine und langweilt sich...?
Da wird dann auch schon mal vorlieb mit dem Innenleben der neuen Ledercouch genommen, oder der noch "fressbare" Inhalt des so lecker duftenden Abfalleimers wird vertilgt und der Rest wird dekorativ in der Wohnung verteilt...
Auch die Nachbarn werden vielleicht Opfer des armen, alleingelassenen Bellos, der heult, bis der Arzt... äh, das Ordnungsamt kommt...

Auch ist es sehr ratsam, sich VOR DER ANSCHAFFUNG des so ersehnten Haustieres ausgiebig über die entsprechende Rasse, die man haben möchte zu informieren. Und damit meinen wir nicht, in irgendwelchen selbst ernannten Spezialisten-Foren rumzustöbern, sondern auf seriösen Seiten zu recherchieren. Nicht alles, was einem gefällt, ist auch für einen geeignet. Auch wenn Border Collies sehr schön anzusehen sind, sind es jedoch keine Couch Potatoes für ältere Herrschaften oder vielbeschäftigte Großfamilien. Und bei der Recherche sollte man auch wirklich alle Bereiche mit einbezogen werden:

Anschaffung --> woher? Kosten?
Haltungsbedingungen
Charakter
Futter, Zubehör
Tierarztkosten
sonstige Kosten (Versicherung, Steuer etc.)
etc.


Dies sollten Sie unbedingt beachten:


Katzen- und Hundebabies (und auch andere Tiere) sollten niemals zu früh von ihrer Mutter weggenommen werden (frühestens ab der 8. Woche, besser noch ab der 10.-12. Lebenswoche). Ein verfrühtes Entwöhnen kann später zu Verhaltensproblemen oder Auffälligkeiten führen. Auch wenn das Tierjunge eventuell schon selbst frisst, heißt das nicht, dass man es dem Muttertier wegnehmen sollte. Die Jungtiere werden zum Teil Monate lang in der Natur von dem Muttertier gesäugt und erlernen ihr Sozialverhalten (auch die Prägung auf den Menschen) im Kreise der Geschwister, von Ihrer Mama, gemeinsam mit der Menschenfamilie! Wenn Ihnen also jemand ein 6 Wochen altes Hunde- oder Katzenbaby, oder ein anderes zu junges Tier übergeben möchte - Finger weg! - dem Tier zuliebe!


Sich niemals für Katzen, Hunde oder auch andere Tiere unseriöser Tierhalter, Tierhändler oder Züchter (Massenhaltung mancher Bauern, Züchtung dutzender Arten und Rassen, Billigangebote (z. B. 20 Euro für Katze von privat), aus schlechter Haltung, Tiere, die schon Verhaltensauffälligkeiten vorzeigen etc.) entscheiden. Dem einzelnen Tier ist vielleicht damit geholfen, aber diese Menschen machen immer so weiter, weil sie ihre "Ware" immer wieder "loswerden", da die Interessenten aus Mitleid die Tiere mitnehmen, um sie zu "befreien". Oft sind die Tiere aber krank, da nicht geimpft, nicht entwurmt, nicht entfloht oder Qualzuchten, im sozialen Verhalten gestört oder nicht richtig sozialisiert (verwildert, Zwingerhaltung, Einzelhaltung, zu früh von der Mutter weggenommen etc.)


Keine "Haustürgeschäfte" ohne Vertrag, dem Tier zuliebe. Ein Schutzvertrag nutzt dem Tier nur und hat auch, wenn sie von einem seriösen Menschen/Verein/Züchter Ihr Tier bekommen, für Sie Vorteile z. B. ein "lebenslanges, kostenloses Rückgaberecht" (z. B. bei uns), falls einmal unvorhersehbare Probleme, Situationen auftreten sollten, aufgrund derer Sie das Tier nicht mehr behalten können. Hört sich vielleicht etwas seltsam an und wir werden auch gefragt, warum wir das so machen... aber das hat schon seinen Sinn: wir möchten jedem Tier, welches einmal bei uns war und welches wir vermittelt haben, sein Leben lang einen gewissen Schutz geben, dass es bei verantwortungsvollen Haltern untergebracht ist, die es artgerecht versorgen können und auch wollen und das ist eben nur dann gegeben, wenn wir die Tiere immer mittels Schutzvertrag vermitteln, auch wenn es vielleicht wieder weitervermittelt werden muss und nicht bei seinem bisherigen Halter bleiben kann...



Niemals ohne Vertrag!


Tierischen Familienzuwachs niemals ohne Schutzvertrag übernehmen, dem Tier zu Liebe! Seriöse Tiervermittler erheben eine angemessene Schutzgebühr und bestehen auch auf einen Vertrag und geben Ihnen die Möglichkeit, dass Sie das Tier bei Problemen jederzeit zurückbringen können!


Tiere aus dem Ausland


Bei Tieren, die aus dem Ausland kommen, besteht immer die Gefahr, dass sie Krankheiten mit einschleppen, die bei uns normalerweise nicht vorkämen. Z. B. Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose, etc.
Leider wurden die Krankheiten durch den Import ausländischer Tiere, vor allem aus mediterranen Ländern, bei uns schon teilweise etabliert und stellen eine immer größer werdende Gefahr dar, da sie vor allem durch Parasiten wie Zecken, Mücken, direkten Kontakt mit einem erkrankten Tier, Blutkontakt, etc. übertragen werden und viele von den Krankheiten auch auf den Menschen übertragbar sind, was ebenfalls oft verharmlost wird.

Man sollte diese Tatsache nicht verharmlosen, aber auch nicht aufbauschen. Es ist einfach abzuwägen, ob man ein Tier aus einem anderen Land, einer anderen Kultur und meist auch aus einer komplett anderen Haltungs- bzw. Lebensform bei sich aufnimmt (Straßenhunde z. B. kennen kein Leben in einer Menschenfamilie und ihnen fehlt daher auch oft die entsprechende Sozialisierung).
Vor allem da bei uns in Deutschland die Tierheime, Vereine etc. auch proppen voll sind und diese Tiere dadurch oft den Platz an der Sonne genommen bekommen, da viele bei Tieren aus dem Ausland noch mehr Mitleid haben als bei Tieren, die bei uns auf ein neues Zuhause warten.

Und dann kommt noch hinzu, dass, wenn die Familien, die sich einer Seele aus z. B. Spanien erbarmt haben, feststellen müssen, dass sie doch nicht mit dem Tier klar kommen, dieses ebenfalls dann bei uns in den Tierheimen landet, da sich die vermittelnden Organisationen dann auch öfter mal aus der Verantwortung ziehen, und die Halter bei Problemen sich selbst überlassen... aber wie gesagt, das muss jeder Tierfreund selbst entscheiden.

   

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